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Rechenspiele um die Krankenversicherung
Wenn sich die privaten Krankenversicherer heute zu ihrer Jahrestagung in Berlin treffen, werden sie den Politikern im Jahr der Bundestagswahlen ganz sicher ins Stammbuch schreiben, nicht am bewährten dualen System von GKV und PKV zu rütteln.
Die Dualität ist zu einem gesellschaftspolitischen Reizthema geworden. Der Ton wird schärfer, vor allem seitens der Parteien, die alle Versicherten unter das Dach einer Bürgerversicherung packen wollen.
Das aber hätte fatale Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Es ist keineswegs so, dass mit einer Einheitsversicherung die Finanzierungsprobleme der GKV mit einem Schlag gelöst wären, ganz im Gegenteil. Gesundheitsexperten sind sogar der Meinung, dass zwar genug Geld zur Verfügung steht, aber die Mittelverteilung ungerecht sei.
Die PKV-Vorderen warnen vor einem Einheitsbrei und legen das fast schon gebetsmühlenhaft dar: Ein einheitlicher Versicherungsmarkt werde eher zu einer Senkung des vorhandenen Versorgungsniveaus führen. Es gebe kein Indiz, dass ein einheitlicher Krankenversicherungsmarkt zu mehr Qualität, Wahlfreiheit und einer effizienten Mittelverwendung führe.
Die Folgen wären fatal. Wartezeiten von Wochen und Monaten auf eine Behandlung, oft organisiert über offizielle Wartelisten, Einschränkung der freien Arztwahl durch Hausarztsysteme sind einige der möglichen Schreckensszenarien.